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AutorenbildEva-Maria Dausacker

Die Symphonie der Weiblichkeit

Aktualisiert: 19. Feb.

Meine Vision von Empowerment.


Im September 2022 erreichte mich, wie viele andere weltweit, die Nachricht einer Frau, die wegen eines vermeintlichen Sittenverstoßes, zu Tode kam. Ein schreckliches Ereignis. Es weckte in mir den Wunsch, mit meinem Beruf einen Beitrag zur Unterstützung von Frauen zu leisten.

In "Die Symphonie der Weiblichkeit" erzähle ich von dem tieferen Grund, warum das Schicksal dieser Heldin mich an die Bedeutung erinnerte, seine Stimme zu erheben. Diese Erinnerung wurzelt in meiner eigenen Kindheit, und sie hat mir geholfen, meine berufliche Vision in der Fotografie zu finden.

 

Denn oft hat unsere Berufung ihren Ursprung

in unserer eigenen Geschichte.

 

 

Lebenserfahrung ist Schönheit.


An dieser Stelle reise ich in die Vergangenheit.

Meine Großmutter, die 2024 ihren 96 Geburtstag feiern würde, stand im Schatten der Geschichte. Sie kämpfte gegen die Unterdrückung durch ihren Ehemann, der als ein gebrochener Mann aus dem Kampf für den Führer zurückkam. Sie ertrug den schmerzhaften Verlust ihrer Tochter, meiner Mutter, die viel zu früh in ihren Armen an Krebs verstarb. Kurz vor dem elften Geburtstag hat sie sich zu einer „Ersatzmutter“für mich entwickelt. All das und mehr spiegelte sich in ihren Gesichtszügen wider, die nicht von den Jahren, sondern von den tiefen Erfahrungen erzählten, die sie durchlebt hatte. Ihr Gesicht trug die Spuren des Zweiten Weltkriegs, der ihr Stärke verlieh, und die schmerzlichen Verluste, die das Leben ihr abverlangte. Die Linien auf ihrer Stirn waren nicht nur Falten der Zeit, sondern Markierungen ihrer Weisheit und Überlebenskraft. Jeder Strich und Schatten in ihrem Gesicht erzählt eine eigene Geschichte.


Eine Erzählung von Liebe, Verlust, Widerstand und Freude!


Frauenpower wächst im Kleinen


Der Weg der Unterdrückung, die bei meinem Opa seinen Anfang hatte, setzte sich bedauerlicherweise in der Familie fort. Er erreichte einen neuen Höhepunkt durch die Beziehung unserer Mutter zu meinem Vater. Die Gewalt, die sie erlebte, trieb sie mehrmals mit ihren beiden Töchtern in Frauenhäuser. Trotz all ihrer Bemühungen schaffte sie es erst nach ihrem Tod, sich endgültig aus diesem Kreislauf des Musters zu befreien.

Aus einer Oma mit 60 Jahren entstand über Nacht, eine Mutter eines Mädchens, mit einem gebrochenen Herz.

Ich bin meiner Oma sehr dankbar. Ohne sie hätte das Leben für mich ab diesem Zeitpunkt eine andere Richtung eingeschlagen. Kurz nach dem Tod meiner Mutter verstarb mein Opa. So hart dies jetzt auch klingen mag, zu zweit war es deutlich entspannter. Es kehrte Ruhe ein. Wunden heilten.

 

Es ist nicht klar, ob meine Mutter in ihrer Kindheit gelernt hat, sich durchzusetzen. Meiner Meinung nach nicht! Dies lässt vermuten, dass meine Großmutter darauf geachtet hat, diese Lücke in der Erziehung ihrer Enkelin zu schließen. Ich denke rückblickend, war auch ich ihre „Zweite Chance“. Sie unterstützte mich, wenn andere Kinder gemein waren, und ermutigte mich, sich verbal zu verteidigen. Als mich ein Lehrer zu Unrecht bestrafte und für einen Streich beschämte, den ich nicht begangen hatte, fuhr sie noch am selben Tag zum Schuldirektor und sorgte dafür, dass sich besagte Lehrkraft bei mir entschuldigte.


Eine echte Löwenomi!

 

Meine 6 Jahre ältere Schwester und ich waren Zeugen und Opfer durch die Gewalt meines Vaters, anstatt uns von diesem Schicksal bestimmen zu lassen, haben wir entschieden, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Durch ihr Beispiel haben wir einen anderen Weg eingeschlagen.

Obwohl wir uns von der Vergangenheit losgelöst haben, ist mir bewusst, dass der Weg der persönlichen Entwicklung nie endet. Ich arbeite an inneren Themen seit meinen Zwanzigern, um diese zu lösen. Weglaufen vor der eigenen Geschichte ist keine Option, denn sie begegnet einem wieder. In den Menschen, die einen triggern oder einem einen Spiegel vorhalten, sehe ich mittlerweile eine Art „Lehrmeister“ und bin bereit, aus jeder Begegnung zu lernen und zu wachsen. Gelingt mir nicht immer, aber wie sagt man so schön:


"Wenn das Leben dir Zitronen gibt, mach Limonade draus!"


Die größte Entwicklung in mir fühle ich seit der Geburt der eigenen Tochter. Die Liebe zu ihr hat die größte Kraft freigesetzt und in meine tiefste Wunde gepikst.

 

Die Symphonie der Weiblichkeit

 

In der Vergangenheit habe ich alles fotografiert, was mir vor die Linse kam. Lange fehlte mir die Ausrichtung, der persönliche Sinn hinter den Bildern, doch trotzdem habe ich es gerne gemacht.

 

Die Erkenntnisse der Kindheit, das Ereignis vom September 2022 sowie der Blick auf die Welt haben mir meinen fotografischen Fokus offenbart. Wie es scheint, braucht es Zeit, um zu erkennen, was im Verborgenen ruht.

Ich werde meinen Anteil beitragen, Frauen zu ermutigen, stolz auf ihre Individualität zu sein. Sie inspirieren, sich gegenseitig zu unterstützen. Denn wir sind ein Teil derselben Symphonie, jede mit unserer eigenen Melodie und unserem eigenen Rhythmus.

Es ist es mein Wunsch, mit der Fotografie und den Texten des Blogs eine Botschaft der Selbstliebe und Selbstbestimmung zu verbreiten.


Leben wir unsere weibliche Energie im Gleichgewicht und in Freiheit,

hat sie die Kraft, die Welt zu verändern.

 

Ich bin mir bewusst, dass mein Einfluss möglicherweise nicht so bedeutend ist wie der einiger anderer in der Politik oder anderen Bereichen. Trotzdem ist es mir ein Anliegen, meinen Beitrag auf meine eigene Art zu leisten. Auch wenn meine Stimme nicht die lauteste ist, bin ich davon überzeugt, dass sie dennoch einen Unterschied macht. Ich möchte dazu beitragen, dass Frauen sich gestärkt und ermutigt fühlen. Jede von uns besitzt die Kraft, Bedeutendes zu bewirken, sei es in unserem persönlichen Umfeld oder darüber hinaus.

 


Abschließend möchte ich sagen, dass es mich sehr freut, dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Beitrag zu lesen.

Dieses Mal habe ich mich dazu entschieden, nur ein einziges Foto zu veröffentlichen. Es ist keine Aufnahme aus meiner Kamera. Es zeigt meine Mutter als Mädchen.

Erinnere, dich daran, dass wir alle Mädchen waren, voller Träume, Hoffnungen und Möglichkeiten. Lass uns gemeinsam eine Welt gestalten, die von Toleranz, Akzeptanz und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist, in der jede Frau die Freiheit hat, ihre wahre Größe und Stärke zu entfalten.


Lass dich nicht unterkriegen, sei frech und wild und wunderbar!

– Astrid Lindgren

Eure Eva


ein Mädchen mit Zöpfen aus den 60er Jahren
Meine Mutter - ein Mädchen voller Träume

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