Der Neustart Part I
Vor ca. 6 Jahren entschieden wir uns, Bayern zu verlassen, um ein neues gemeinsames Leben in Stuttgart auf zu bauen. Dafür kündigte ich meine damalige Arbeit. Wir heirateten und reisten in die Flitterwochen. Mit im Gepäck beim Umzug, der Wunsch der beruflichen Veränderung.
„Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfags zu vertrauen“ - Meister Eckhart -
Das Fotografieren ist für mich die schönste Art Momente auf Papier zu bannen. Darum lag es Nahe, dass ich mir dies, als meine neue Lebensaufgabe aussuchen würde.
Eine Sache war zu dieser Zeit entscheidend, die Basics sollten zu 100% sitzen. Ein Fernstudium zum Fotodesigner mit Zertifikat folgte. Damit in der Tasche, fühlte ich mich gestärkt dabei, meine Bilder wie eine professionelle Fotografin an zu bieten. Mir ist klar, dass dies nicht zwangsläufig notwendig ist, es gibt viele andere Wege, um sich sein Wissen anzueignen.
Zeitgleich zum Studium, stand bei uns das Thema der Familiengründung im Gespräch. Es war uns bewusst, dass es nur Sinn macht sich beruflich neu zu orientieren, wenn es die Möglichkeit gäbe, dem Ganzen den nötigen Raum zu bieten. Ich war entspannt mit unserem Kinderwunsch, wissend dass mich die neue Aufgabe zutiefst zufrieden stellte. Zwei Jahre, eine Reise in die USA und nach Australien, widmete ich der Leidenschaft zur Kunst der vollen Aufmerksamkeit.
Liebe meines Lebens
Dann kam sie, unsere Tochter und veränderte den Fokus. Alles an was ich bislang glaubte, was ich meinte, es wäre wichtig für mich, verschwand tief in mir.
Mit der Schwangerschaft merkte ich, irgendetwas ist anders wie zuvor. Jede werdende Mutter kennt den „Struggle“, von der Lust her, würde man lieber weiterhin 100% geben. Den geliebten Dingen, körperlich und mental mit der gleichen Energie nachgehen – ein Balanceakt zwischen Vorstellung und Realität! Nun ja, auch ich war nicht vor morgendlicher Übelkeit, Sodbrennen und den üblichen „Freuden“, die mit einhergehen, wenn der weibliche Körper eine neue Seele manifestiert, gefeit.
Zwei Tage nach dem vierzigsten Geburtstag schenkte mir das Leben das schönste Geschenk. Niemals hätte ich erwartet, dass es mich mit so einer tiefen Liebe erfüllt, Mutter zu sein. Mir war klar, das Leben teile ich nun für immer mit einem anderen Menschen. Es ist definitiv eine „Schippe mehr“, wie das Ja – Wort vorm Standesbeamten. Da ist ein kleines Wesen, dass auf meine Liebe, Fürsorge und Aufmerksamkeit angewiesen ist. Ihr Wohlergehen und Glück stand ab sofort an erster Stelle.
Die Kennenlernzeit war voller Magie und Herausforderungen. Größeren, wie ich sie bislang kannte. Es war für alle eine komplett neue Erfahrung. Es lehrte uns. Eine der wichtigsten Erkenntnis, die daraus hervorging, war die, dass der „Laden nur läuft“, wenn man zusammenhält. Wir wuchsen zur Familie.
Das Lied, vom Festhalten und Loslassen
Das erste Jahr war vorbei. Ich hatte vor, nach dieser Zeit, wieder mit dem Arbeiten anzufangen. Shootings hatte ich weiterhin, wir hatten es uns so gestaltet, dass mir der Freitag für Studium und Kreativität, zum festen Tag der Woche zur freien Verfügung blieb. Ich bin ihm für dieses Miteinander dankbar. Klar, die klassische Rollenverteilung der Kinderbetreuung wie früher, ist überholt. Es gibt nach wie vor Väter, die sich für diese Art der Aufteilung nicht verändern und der Partnerin damit keine andere Wahl lassen.
Spielt es an dieser Weggabelung eine Rolle, was die genauen Beweggründe sind? Brennt man für seinen Beruf und/oder ist auf das Geld angewiesen? Manche Arbeitnehmerinnen verlieren ihren Arbeitsplatz, kehren sie nach dem ersten Jahr der Elternzeit, nicht an diesen zurück. Eine Verlängerung dieser Frist ist nicht für jeden Arbeitgeber eine mögliche Option. Kurz vor dem dritten Geburtstag unserer Tochter bin ich für mich zu folgenden Ergebnis gekommen. Trotz all der Emanzipation und Gleichberechtigung, die die Gesellschaft im Wandel durchlebt hat, ist da eine Sache, die in Vergessenheit rutscht. Das liebende Herz einer Mutter, die dieses Kind in sich getragen hat. Diese Antwort lässt sich meiner Meinung nach nicht von jemandem, im Außen beantworten. Es ist eine Entscheidung, deren Lösung nicht im Verstand sitzt.
Der Neustart Part II
Ein Schritt war der, dass wir unser Kind mit drei in eine Fremdbetreuung gaben. Mir persönlich, reichte das erste Jahr zum Kennenlernen und Wachsen nicht aus. Wir entschieden uns des Weiteren für eine Vormittagsgruppe, die um 12 Uhr endet. Der Nachmittag steht damit für die Freizeitgestaltung zur Verfügung. Ich genieße das. An manchen Momenten komme ich an einen Punkt, da fehlt mir das Arbeiten, das Fotografieren. Da werde ich mir bewusst, dass alles zeitlich begrenzt ist und dass sie eines Tages ihre eigenen Wege findet. Erkenne, dass Mutterschaft etwas Besonderes bleibt, und empfinde tiefe Dankbarkeit. Seit zwei Jahren besucht uns meine Schwiegermama regelmäßig 1x die Woche. Unser Sonnenschein genießt diese exclusive Zeit mit ihrer Oma. Ich ebenfalls, da es mich zufrieden macht, wenn sie glücklich ist!
Eine Freundin, meinte zu mir, ist es notwendig, sich zu entscheiden? Gibt es ihn nicht, den Mittelweg ?
Ein Geheimrezept, ein persönlicher Mittelweg, welcher eine Art der Lösung für mich darstellt, ist es, fühlt es sich stimmig an, bin ich mit der Energie im „Flow“. Geduld ist ein Teil des Ganzen. Dieser Zustand fällt mir nicht täglich in den Schoß. Schritt für Schritt komme ich meinem Ziel, dem erfüllen der Vision, näher. Mit dabei, der Gedanke, für wen ich dies auf diese Art und Weise umsetze. Vor allem für unsere Tochter. Der ich damit zeige, dass eine Frau, die Ihrem Herzen folgt und ihren Wünschen und Träumen Beachtung schenkt, mit der ganzen Familie ins Ziel kommt.
Der Weg ist das Ziel!
Eine Freude war es wieder, das Niederschreiben meiner Gedanken und Gefühle. Wer hätte gedacht, dass mir das Schreiben so viel gibt.
Die Bilder, welche du im Blog Beitrag sehen kannst, sind im Laufe der letzten Jahre entstanden. Ein Danke, an die lieben Frauen, die ich dabei fotografieren durfte.
Falls sie dir gefallen, dann teile es mir gerne mit oder buche eine Shooting bei mir.
Ich freue mich, von dir zu hören.
Bis dahin, DANKE fürs Lesen !
Deine Eva
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